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Am Samstag 11. Dezember fuhr der letzte Zug vom Manker Bahnhof ab – eine 112-jährige Geschichte ging damit zu Ende.
Mit Dampf hat es begonnen. Am 27. Juli 1898 schnaufte die erste Dampflok von Obergrafendorf nach Mank. Sieben Jahre später wurde der Streckenabschnitt bis Ruprechtshofen am 5. August 1905 eröffnet.
Mit der Bahn kam der Aufschwung in die Region Mank. Der Bau der Lagerhäuser und der Molkerei Mank wurde erst durch die Bahnversorgung möglich. Ebenso wie der damit verbundene Export der Manker Butter. Diese wurde in den 20er-Jahren bis nach Ägypten exportiert.
Auch der Personenverkehr erlebte eine entscheidende Wende. Die Verbindung nach Loosdorf zur 1858 eröffneten Westbahn erfolgte noch immer per Postkutsche. Eine Reise nach St. Pölten oder Wien begann für die Manker aber in erster Linie zu Fuß über staubige Straßen.
Mit dem Bau der Bahn wurden in erster Linie aber keine wirtschaftlichen Interessen verfolgt. Vielmehr standen militärische Interessen im Vordergrund. Die Mariazellerbahn mit ihrer Zweigstrecke nach Mank sollte einen raschen Truppentransport zum Hafen nach Triest ermöglichen. Die Nord-Süd-Verbindung wurde allerdings nie von Mariazell nach Süden weitergebaut.
Den Zweiten Weltkrieg hat die Krumpe dann unversehrt überstanden. Im zerstörten Wien wurde die Region dann hoch geschätzt. Unzählige Personen suchten bei den Landwirtschaften in der Region nach Nahrung und Arbeit. Die Waggons der „Hamsterlinie“ waren lange Zeit vollgestopft mit Menschen.Mit dem runden Jubiläum der Strecke zeichnete sich das zukünftige Schicksal der Strecke ab. 1999 wurde der Güterverkehr auf der Strecke eingestellt – in guten Jahren wurden in Mank allein von der Fa. Steinwander 200 Tonnen Weizen verladen. 2004 wurde der gesamte Zugsverkehr zwischen Ruprechtshofen und Wieselburg eingestellt. In den letzten Jahrzehnten wurde kaum mehr in die Bahn investiert, was zu zahlreichen Langsamfahrstrecken führte. Parallel geführte Buslinien sorgten für einen weiteren Rückgang bei den Fahrgästen. Die Einstellung der Bahnlinie war nur mehr eine Frage der Zeit. In einer Resolution wendeten sich die Gemeinden der Region im heurigen Sommer an das Land NÖ zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs in der Region, was mit dem neuen Buskonzept umgesetzt wurde.
13.12.2010
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